»Gute Menschen reizen die Geduld, böse Menschen reizen
die Phantasie…« Oscar Wilde
Dorian Gray ist reich, äußerst intelligent und makellos
schön. Mit kaum 20 ist er der aufstrebende Liebling der Londoner High Society.
Dort gerät er in die Fänge des zynischen Verführers Lord Henry, der ihm die
Vergänglichkeit des Lebens in Erinnerung ruft: während Dorians gemaltes Bildnis
in vollem Glanz der Ewigkeit trotze, würden Geist und Körper unweigerlich erschlaffen.
Von Lebenshunger zermürbt, durchbricht Dorian daraufhin alle moralischen
Schranken und avanciert zum skandalumwitterten Mittelpunkt der Gesellschaft.
Doch seltsamerweise scheint das neue, ausschweifende Leben nichts an seinen
perfekten Zügen zu ändern – stattdessen beginnt sein Portrait, aufs Hässlichste
zu altern. Als die ersten gefährlichen Gerüchte aufkommen, ist Dorian bereit,
sein Geheimnis bis aufs Blut zu verteidigen.
Wer kennt nicht Dorian Gray von Oscar Wilde? Zumindest
hat schon jeder von diesem Klassiker der Weltliteratur gehört. Es gibt diverse
Buchausgaben, Filme und Hörbücher. Doch Dorian Gray kommt nie außer Mode, weil
die Dekadenz und die Moral der Geschichte jede Generation aufs Neue fasziniert.
Die immerwährende Suche der Menschen nach ewiger Jugend und Schönheit ist heute
noch genauso aktuell wie im viktorianischen Zeitalter. Dorian Gray ist dabei
der Inbegriff des modernen Narziss. Er ist ein selbstverliebter, hübscher Mann
der sich selbst gerne in den Mittelpunkt stellt.
Jan Josef Liefers haucht diesem Werk dabei gekonnt Leben
ein und liest mit seiner sympathischen Stimme fesselnd vor. Auch schwierigeren
Textpassagen ist er gewachsen. Ich möchte behaupten das es nicht jeder Sprecher
vermocht hätte, diesem umstrittenen Werk große Emotionen einzuhauchen und Monologe
so in Szene zu setzen, das man als Hörer nicht mit den Gedanken abschweift.
Das Cover zum Hörbuch gefällt mir sehr gut, da es
schlicht, makellos und elegant wirkt. Es passt zur englischen Oberschicht, der
Dorian Gray angehört.
Die Klappdeckelschachtel enthält die ungekürzte Lesung von 9 Stunden, 13 Minuten auf 8 CDS in vornehmen
schwarzen Papierhüllen.
Ein kleines Booklet enthält informatives Wissen über Oscar
Wilde und die Entstehung von „Das Bildnis des Dorian Gray“ inklusive dem
damaligen Aufschrei der viktorianischen Gesellschaft.
„Das Bildnis des Dorian Gray“ ist ein kleines Juwel und
sollte in keiner Privatbibliothek fehlen. Für die kommenden kalten Herbsttage
und kalte Winternächte genau das richtige, um es sich mit einer heißen Tasse
Tee auf dem Sofa gemütlich zu machen!
Hier kommt ihr zu einer Hörprobe KLICK
Autoreninfo:
Oscar Wilde (1854-1900) prägte als Figur des öffentlichen
Lebens und scharfzüngiger Dandy den Stil seiner Zeit. Seine Theaterstücke,
Erzählungen und der Roman "Das Bildnis des Dorian Gray" machten ihn
bereits zu Lebzeiten zu einem der bekanntesten und beliebtesten britischen
Autoren, dessen Ruhm bis heute ungebrochen ist.
Sprecherinfo:
Jan Josef Liefers, 1964 in Dresden geboren, ging nach
einer Tischlerlehre an der Semperoper 1983 an die Ernst-Busch-Schauspielschule
nach Berlin. Danach spielte er drei Jahre am Deutschen Theater. Nach der Wende
wechselte er ans Thalia Theater Hamburg. Seinen Durchbruch beim Film schaffte
er 1996 mit seiner Rolle in "Rossini". Viele weitere Kinofilme wie
"Knockin' on Heaven's Door", "Jack's Baby" oder "Der
Baader Meinhof Komplex" folgten. Seit 2002 begeistert er regelmäßig ein
Millionenpublikum als Rechtsmediziner Prof. Karl-Friedrich Boerne im "Tatort“.
Mein herzlicher Dank für das Rezensionsexemplar geht an
die Leser Welt und den Argon Verlag!
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