Montag, 15. November 2010

Rebecca James – Die Wahrheit über Alice


Ein dunkles Geheimnis.
Ein zerstörtes Leben.
Eine neue Freundin, die dir hilft zu vergessen.
Aber was, wenn sie nicht ist, was sie zu sein scheint?

Nach dem schrecklicher Tod ihrer kleinen Schwester zieht Katherine von zu Hause aus. In einer anderen Stadt will sie die Erinnerungen an Rachel und die bohrenden Blicke ihrer alten Freunde versuchen zu vergessen. An der neuen Schule gibt sie sich als schüchterne Außenseiterin aus. Doch dann bemüht sich auf einmal die beliebte und wunderschöne Alice um sie. Und in Alice Nähe zu sein tut Katherine gut. Sie ist glücklich, vergisst die Nacht, in der sie den beschämenden, schäbigen Feigling auf dem Grund ihrer Seele entdeckte. Alice verändert sich jedoch immer mehr. Sie wird egoistischer, grausamer.

Die spannende Geschichte um Katherine und Alice ist in zwei Teile aufgeteilt und wird aus der Ich-Perspektive erzählt. Erzählerin ist Katherine, die von einer unscheinbaren, grauen Maus zur besten Freundin von der beliebten Alice wird. Denn diese versteht es Katherine zu umgarnen, ihr das gute Gefühl zu geben einzigartig zu sein. Sie holt Katherine nach dem Tod ihrer Schwester Rachel zurück ins Leben. Alice hat jedoch auch eine dunkle Seite. Sie scheint einen Kontrollzwang zu haben, will immer alle Fäden in der Hand halten. Ohne Rücksicht trampelt sie auf den Gefühlen ihrer Mitmenschen herum.  Demütigt sie und sucht sich gezielt Opfer aus.
Was zieht die Menschen so in Alice Bann und was muss geschehen, damit Katherine endlich die Wahrheit erkennt?
Als Leser habe ich Alice instinktiv sofort abgelehnt. Ihre Gefühlskälte ist mehr als normale Ablehnung. Man spürt direkt dass mehr dahinter steckt, bekommt es aber bis zum Schluss nicht zu fassen.

Was mich ein wenig gestört hat war die Unkenntlichkeit des Zeitebenenwechsels. Denn Katherine erinnert sich nicht nur an ihre Vergangenheit mit Alice, sondern auch noch an die Nacht in der Rachel starb und zwischendurch erzählt sie auch noch von der Gegenwart. Da hätte ich mir gewünscht dass dies vielleicht auch noch durch drei verschiedene Schrifttypen oder Überschriften voneinander getrennt geworden wäre.

Das Cover finde ich persönlich sehr ansprechend. Man sieht den Kopf von Alice. Sie hält die Augen geschlossen und ihr Haar scheint genau so hell zu sein wie ihre Haut. Die Aufnahme sieht überlichtet aus. Im krassen Gegensatz dazu fallen rote Rosenblätter auf sie hinunter, als wollten sie das Mädchen zudecken. Der Titel „Die Wahrheit über Alice“ ist fett gedruckt. Nur das Wort Alice ist in verspielten, geschwungenen Buchstaben gedruckt. In der Ausstattung ist ein rotes Lesebändchen enthalten.

Dieser Roman ist definitiv emotionaler als ich dachte. Dass ich sogar am Schluss weinen würde, damit hatte ich nicht gerechnet. Und nach der ganzen beklemmenden Geschichte tat es wirklich gut den Tränen freien Lauf zu lassen.
Ich kann auch gar nicht bestimmen ob „Die Wahrheit über Alice“ nun für Jugendliche oder Erwachsene geschrieben wurde, da er für beide gleichermaßen geeignet ist. Eins ist jedoch sicher, diese Lektüre bringt einen dazu über Freundschaft nachzudenken. Ich vergebe 4 von 5 Sternen für diese aufwühlende Geschichte.          

Autoreninfo:
Rebecca James, geboren 1970, hatte beruflich nie viel Glück. Sie brach das Studium ab, arbeitete als Kellnerin, reiste um die Welt und ließ sich schließlich mit ihrem Mann in Armidale nördlich von Sydney, Australien, nieder. Dort bauten die beiden ein Küchengeschäft auf. Rebecca bekam vier Söhne und schrieb nebenbei. An dem Tag, als das Familienunternehmen bankrott ging, erhielt Rebecca ein Angebot für ihr erstes Buch. Inzwischen wurde „Die Wahrheit über Alice“ weltweit in 36 Länder gekauft.


Hier kommt ihr zu einer Leseprobe: KLICK

3 Kommentare:

  1. Wenn das Buch nicht schon auf meiner Wunschliste stehen würde, dann wäre es jetzt spätestens nach deiner Rezension soweit ;)

    glg, mirjam

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  2. Wie hoch ist eigentlich nochmal dein SUB *g*

    Liebe Grüße,
    Sarah

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  3. Lange drum herum geschlichen und nun doch auf die Wunschliste...lach.

    LG ANDREA

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