Samstag, 2. Oktober 2010

Ich will dich nicht töten - Dan Wells


John ist ein Teenager. Und er ist nicht normal! Nachdem John schon zwei Dämonen tötete, sucht er nun eine Dämonin namens Niemand, um auch sie umzubringen. Da Niemand sich aber in jeder Menschengestalt verstecken kann, setzt John sein ganzes Profiler-Wissen ein um sie zu finden. Doch erfolglos. Immer fehlt ihm ein kleines Puzzlestück um Niemand zu finden. Auch Marci, seine neue Freundin – und Tochter eines Polizisten – kommt nicht wirklich mit den Ermittlungen weiter. Währenddessen tötet nicht nur Niemand scheinbar wahllos Bürger der Stadt, auch die Mädchen an Johns Schule begehen reihenweise Selbstmord.

„Ich will dich nicht töten“ ist der dritte Teil um den Serienkillerbesessenen Jungen John.
Die ersten beiden Teile der Trilogie habe ich zwar nicht gelesen, dennoch konnte ich mich gut in die Geschichte einfühlen und hatte nicht das Gefühl, das mir viele Informationen fehlen würden.

John erzählt auf faszinierende Weise in der Ich-Perspektive von seinen Gedankengängen. Ich liebe seine ganz eigene, soziopathische Erzählweise. Er ist nicht der typische Junge, der unter einer Persönlichkeitsstörung leidet und ein wenig irre ist. Nein, irgendwie ist John trotz allem ein sympathischer Junge. Er liebt die Abgründe der menschlichen Seele, kann aufgrund seiner psychischen Störung keine Empathie empfinden und genießt den Anblick toter Menschen. Doch trotz all dem will er normal leben und die Menschen seiner Stadt vor den Dämonen beschützen. Ein Charakter also, der weder rein weiß, noch rein schwarz ist.

Die Handlung selbst hat mich vom ersten Augenblick an gefesselt. Der flüssige Schreibstil lässt sich sehr gut lesen. Jedoch hat mich der unebene Buchschnitt gestört. Er sieht zwar im ersten Moment gut aus, doch die hervorstehenden Seiten nutzen sich viel schneller ab. Vor allem wem man das Buch auch mal in eine Tasche steckt um es in der Bahn, beim Arzt oder auf der Arbeit zu lesen. Auch trügt der Schein der Buchdicke. Da die Seitenabstände recht groß sind und es vor jedem neuen Kapitel ein bis zwei leere Seiten und dazu eine Seite lediglich mit der Kapitelzahl gibt, hat man gut 60 Seiten weniger zu lesen, als man vorher vielleicht denkt.

Die Umschlagsgestaltung passt dafür optisch perfekt zu den beiden ersten Teilen. Der Titel „Ich will dich nicht töten“ ist geprägt und sieht etwas verschmiert aus. Außerdem nimmt er fast den gesamten Raum ein. Der Hintergrund ist einfach dunkelrot gehalten und sieht dämonisch-blutig aus. Kaum wahrnehmbar ist dabei das Schuppenmuster.

Mir hat dieser Abschluss der Serkienkiller-Trilogie sehr gut gefallen. Die rund 25 Kapitel waren ohne Ausnahme fesselnd und spannend. Was mir zudem gut gefallen hat, ist, dass das Ende ganz anders ausfiel als ich es erwartete!  Auch die Spannung, wer der Dämon ist, wird bis zum Schluss aufrecht erhalten. Wer also vor toten Menschen und Dämonen keine Angst hat, der sollte unbedingt zu diesem Horror-Thriller greifen.


Info zum Autor:
Dan Wells, Anfang dreißig, studierte Englisch an der Brigham Young University in Provo, Utah. Der überzeugte Mormone war Redakteur beim Science-Fiction-Magazin »The Leading Edge«. Mit dem Erscheinen seines ersten Romans »Ich bin kein Serienkiller« hat der Horror ein faszinierendes neues Gesicht bekommen. Nach »Mr. Monster« ist nun mit »Ich will dich nicht töten« seine Trilogie um den jungen John Cleaver abgeschlossen.

 

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