Donnerstag, 18. November 2010

Verliebt, verschneit, verzaubert – Stefan Rogall

Ein Geschenk des Himmels …

Der sechsunddreißigjährige Ben ist genervt. Erst verlässt ihn seine Frau, dann hat er seinem neu verheirateten Eltern-Doppel versprochen Weihnachten mit ihnen zu feiern und schließlich streicht ihm seine Chefin auch noch den Jahresurlaub zwischen Weihnachten und Silvester. Tolles Fest der Liebe!
Doch später, im Zug zu seiner Patchwork-Familie, lernt er Lili kennen. Ben ist erst argwöhnisch, doch dann vertiefen die beiden ihr Gespräch. Und da Lili ihm das Gefühl gibt ihn zu verstehen, lädt er sie  spontan dazu ein Weihnachten mit ihm und seiner Familie zu feiern.

Jedes Jahr, wenn es auf Weihnachten zugeht, lese ich einen Roman der zur Jahreszeit passt. „Verliebt, verschneit, verzaubert“ ist somit mein Weihnachtsbuch 2010.

Auf den ersten Seiten, als ich gelesen habe wie Lili im Zug gekleidet ist, musste ich direkt an einen Weihnachtself denken und habe mir mein übriges gedacht, wie sie auf ihre Mitmenschen wirken muss. Mit ihrer ehrlichen Art stößt sie nicht nur manchen vor den Kopf, nein, sie wirbelt auch das ganze Weihnachtsfest von Bens Familie durcheinander. Und genau aus diesem Chaos erwächst so manches, das ohne Lili wohl vergraben geblieben oder nie passiert wäre.
Dabei ist es merkwürdig zu lesen wie lebensfroh und gleichzeitig todtraurig Lili ist. Man weiß dass sie ein Geheimnis birgt, tastet sich da aber nur langsam heran.

Lesenswert macht den Roman für mich auch Marie. Marie ist die Tochter von Bens allein erziehender Schwester Emma und eigentlich ein kleiner Weihnachtself. Nur genau dieses eine Weihnachten kann sie nicht genießen, weil ihr etwas ganz schwer auf den Magen drückt. Sie passt also mit ihren jungen dreizehn Jahren perfekt in die restliche Chaos-Filme hinein und hat dabei noch nie besten Sprüche auf Lager.

Beim Lesen musste ich immer wieder an diverse Weihnachtsfilme denken, an denen sich Großfamilien treffen und – natürlich – alles schief geht. Dabei ist es herrlich zu lesen wie die verschiedenen Charaktere aufeinander treffen. Immerhin wohnen für ein paar Tage acht Menschen aus drei Generationen unter einem Dach, plus eine Exfrau, die immer mal wieder herein schneit. Das Albtraum-Weihnachtsfest kann also beginnen.
Die Handlung selbst spielt übrigens nur vom 23. Dezember bis zur Silvesternacht. Ein paar Tage nur, die alles verändern.

Wunderschön finde ich auch die Buchaufmachung. Ich wollte dieses Buch von Anfang an lesen, nur weil ich das verspielte Cover so toll finde. Dass die Seiten auch so liebevoll gestaltet sind habe ich dann erst beim Lesen gemerkt. Es versetzt einen in die richtige Stimmung, dass die Schlittschuhe den Kapitelanfang einläuten und die Schneeflocken die jeweilige Seitenzahl einkreisen.

„Verliebt, verschneit, verzaubert“ ist wieder einmal ein schönes Buch aus dem Diana-Verlag. Der Gedanke dahinter und wer Lili wirklich ist hat mir gut gefallen.  Der flüssige und amüsante Schreibstil hat mich oft schmunzeln lassen – da störte auch so manches Vorhersehbare nicht wirklich. Wer leicht Lektüre mag, der ist mit diesem Buch auf jeden Fall gut beraten. 
 
Hier kommt ihr zu einer Leseprobe KLICK

Und zum Schluss geht mein herzlicher Dank noch an den Diana-Verlag!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen