Sonntag, 8. Januar 2012

Die Gewürzhändlerin von Petra Schier


Die Gewürzhändlerin
Vom Aufstieg einer Bauerntochter und der Macht einer magischen Reliquie 

„Wiederum gleicht das Himmelreich einem Kaufmann,
der gute Perlen suchte,
und als er eine kostbare Perle fand,
ging er hin und verkaufte alles, was er hatte,
und kaufte sie.“
(Matthäus 13,45-46)

Koblenz, 1351: Luzia, Leibmagd von Gräfin Elisabeth von Manten, hat ein besonderes Privileg. Durch den besonderen Bund ihrer beiden Familien ist sie für Gräfin Elisabeth keine Bauerntochter, sondern eine gute Freundin.  Sie ist sogar des Schreibens und Rechnens mächtig. Das macht sich bezahlt, als Luzia mit ihrer Herrschaft für den Winter ins Koblenzer Stadthaus umzieht. Denn dort herrscht gerade ein großer Markt und der Wein- sowie Gewürzhändlerin Martin Wied braucht dringend Hilfe. Schnell wird klar, das Luzia ein außergewöhnliches Talent besitzt. Da sie nicht nur klug, sondern auch hübsch ist, versucht Martins größter Konkurrent natürlich sie ihm abspenstig zu machen. Doch Luzia hat andere Sorgen, als Martin Wied auch noch des Mordes angeklagt wird und sie seine Unschuld beweisen will….

Die Gewürzhändlerin“ ist nach „Die Eifelgräfin“ das zweite Buch um das magische Kruzifix und des Freundschaftsversprechen zwischen den gesellschaftlichen Ständen, das Jahre überdauert hat. So  war es schön, alte Bekannte wieder zu treffen und Luzia auf ihrem Weg zu begleiten.  Alles Wichtige aus dem ersten Band „Die Eifelgräfin“ wird auch kurz wiederholt, so dass man „Die Gewürzhändlerin“ auch lesen könnte, ohne den Vorgänger zu kennen.

Mal wieder hat der bildhafte Schreibstil der Autorin es mir einfach gemacht in die Vergangenheit einzutauchen. Durch den leicht verständlichen Text kann man problemlos der Handlung folgen, welche sich immer weiter zuspitzt. Denn nicht nur die heilige Reliquie gibt einem Rätsel auf, auch Luzias gesellschaftlicher Aufstieg, der Wettkampf der Koblenzer Händler und eine Liebe ohne Zukunftschance. Frau Schier versteht es wieder geschickt einen auf die falsche Fährte zu führen und die verschiedenen Ereignisse zu einem großen Ganzen zu verflechten.

Luzia ist eine sehr sympathische Hauptperson. Trotz der Widrigkeiten, mit der eine Frau damals kämpfen musste, hat sie das unmögliche geschafft. Mir ihrer Intelligenz und ihrer freche Zunge hat Luzia sich eine Position erkämpft, die ihrem Stand eigentlich verwehrt ist. Trotzdem bleibt sie sich dabei immer treu und ihres Standes bewusst.
Luzias Dialoge mit Martin Wied sind einfach grandios. Die beiden haben mich immer wieder schmunzeln lassen und ich hätte noch viel mehr über sie lesen können!

Sehr gut gefallen haben mir auch die Koblenzer Karte am Anfang des Buches und das Personenverzeichnis am Ende. Vor allem war es interessant, zu erfahren, welche Personen der Handlung historisch belegt sind. Auch ein paar Worte zum geschichtlichen Hintergrund fehlen natürlich nicht.

Die Gewürzhändlerin“ hat mir wirklich gut gefallen. Dieser dramatische Kriminalroman vor historischen Hintergrund ist kurzweilig, spannend und unterhaltsam. Ich vergebe daher gerne 4 von 5 Lesesternchen!

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Autoreninfo:
Petra Schier, Jahrgang 1978, lebt mit ihrem Mann in einer kleinen Gemeinde in der Eifel. Sie studierte Geschichte und Literatur und arbeitet mittlerweile als freie Lektorin und Autorin. Schon in ihren ersten beiden Romanen «Tod im Beginenhaus» und «Mord im Dirnenhaus» löste die Apothekerstochter Adelina mit Scharfsinn und Dickköpfigkeit Kriminalfälle im mittelalterlichen Köln. Mehr Informationen zur Autorin unter www.petralit.de.


Mein herzlicher Dank für das Rezensionsexemplar geht an Petra Schier und dem Rowohlt Verlag!




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