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Die Gewürzhändlerin |
Vom Aufstieg einer Bauerntochter und der Macht einer magischen Reliquie
„Wiederum gleicht das Himmelreich einem
Kaufmann,
der gute Perlen suchte,
und als er eine kostbare Perle fand,
ging er hin und verkaufte alles, was er
hatte,
und kaufte sie.“
(Matthäus 13,45-46)
Koblenz, 1351: Luzia, Leibmagd von Gräfin
Elisabeth von Manten, hat ein besonderes Privileg. Durch den besonderen Bund
ihrer beiden Familien ist sie für Gräfin Elisabeth keine Bauerntochter, sondern
eine gute Freundin. Sie ist sogar des
Schreibens und Rechnens mächtig. Das macht sich bezahlt, als Luzia mit ihrer
Herrschaft für den Winter ins Koblenzer Stadthaus umzieht. Denn dort herrscht
gerade ein großer Markt und der Wein- sowie Gewürzhändlerin Martin Wied braucht
dringend Hilfe. Schnell wird klar, das Luzia ein außergewöhnliches Talent
besitzt. Da sie nicht nur klug, sondern auch hübsch ist, versucht Martins
größter Konkurrent natürlich sie ihm abspenstig zu machen. Doch Luzia hat
andere Sorgen, als Martin Wied auch noch des Mordes angeklagt wird und sie
seine Unschuld beweisen will….
„Die Gewürzhändlerin“ ist nach „Die Eifelgräfin“ das
zweite Buch um das magische Kruzifix und des Freundschaftsversprechen zwischen
den gesellschaftlichen Ständen, das Jahre überdauert hat. So war es schön, alte Bekannte wieder zu treffen
und Luzia auf ihrem Weg zu begleiten.
Alles Wichtige aus dem ersten Band „Die Eifelgräfin“ wird auch kurz
wiederholt, so dass man „Die Gewürzhändlerin“ auch lesen könnte, ohne den
Vorgänger zu kennen.
Mal wieder hat der bildhafte Schreibstil der Autorin es
mir einfach gemacht in die Vergangenheit einzutauchen. Durch den leicht
verständlichen Text kann man problemlos der Handlung folgen, welche sich immer
weiter zuspitzt. Denn nicht nur die heilige Reliquie gibt einem Rätsel auf,
auch Luzias gesellschaftlicher Aufstieg, der Wettkampf der Koblenzer Händler
und eine Liebe ohne Zukunftschance. Frau Schier versteht es wieder geschickt
einen auf die falsche Fährte zu führen und die verschiedenen Ereignisse zu
einem großen Ganzen zu verflechten.
Luzia ist eine sehr sympathische Hauptperson. Trotz der
Widrigkeiten, mit der eine Frau damals kämpfen musste, hat sie das unmögliche
geschafft. Mir ihrer Intelligenz und ihrer freche Zunge hat Luzia sich eine
Position erkämpft, die ihrem Stand eigentlich verwehrt ist. Trotzdem bleibt sie
sich dabei immer treu und ihres Standes bewusst.
Luzias Dialoge mit Martin Wied sind einfach grandios. Die
beiden haben mich immer wieder schmunzeln lassen und ich hätte noch viel mehr
über sie lesen können!
Sehr gut gefallen haben mir auch die Koblenzer Karte am
Anfang des Buches und das Personenverzeichnis am Ende. Vor allem war es
interessant, zu erfahren, welche Personen der Handlung historisch belegt sind.
Auch ein paar Worte zum geschichtlichen Hintergrund fehlen natürlich nicht.
„Die Gewürzhändlerin“ hat mir wirklich gut gefallen. Dieser
dramatische Kriminalroman vor historischen Hintergrund ist kurzweilig, spannend
und unterhaltsam. Ich vergebe daher gerne 4 von 5 Lesesternchen!
Hier kommt ihr zu einer Leseprobe KLICK
Hier kommt ihr zu Homepage von Petra Schier KLICK
Autoreninfo:
Petra Schier, Jahrgang 1978, lebt mit ihrem Mann in einer
kleinen Gemeinde in der Eifel. Sie studierte Geschichte und Literatur und
arbeitet mittlerweile als freie Lektorin und Autorin. Schon in ihren ersten
beiden Romanen «Tod im Beginenhaus» und «Mord im Dirnenhaus» löste die
Apothekerstochter Adelina mit Scharfsinn und Dickköpfigkeit Kriminalfälle im
mittelalterlichen Köln. Mehr Informationen zur Autorin unter www.petralit.de.
Mein herzlicher Dank für das Rezensionsexemplar geht an
Petra Schier und dem Rowohlt Verlag!
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