Montag, 24. Mai 2010

Warren Fahy - Biosphere

Im Rahmen der Reality-Show „Sea Life“ entdeckt ein Luxusliner voller Wissenschaftler ein bisher unbekanntes Eiland. Jubelnd betritt eine erste Gruppe „Henders Island“. Doch die Insel ist gefährlich. Sie bildet ein eigenes Ökosystem, seit Urzeiten von der Außenwelt abgeschottet. Und Flora wie Fauna sind aggressiver als jede bisher bekannte Art. Nur zwei Wissenschaftler können dem Massaker entkommen und werden sofort von der Regierung von der Außenwelt abgeschottet. Navy und Militär besetzen die Insel zu Forschungszwecken. Doch die Insel will sich nicht erforschen lassen…

Nachdem dieser Thriller sehr spannend durchstartet, habe ich gedacht, dass die Seiten nur so verfliegen würden. Jedoch habe ich mich durch die Mitte des Buches eher gequält, als das ich sagen würde mich hat das Lesen erfreut. Erst die letzten ca. 100 Seiten waren wieder super spannend und ich habe es wieder genossen „Biosphere“ zu lesen. Anfang und Schluss der Geschichte haben mich einfach gefesselt. Dazwischen war mir der Schreibstil zu sehr wissenschaftlich. Vieles war so trocken beschrieben, das mir davon gar nichts in Erinnerung geblieben ist. Leider konnte ich zu den meisten Charakteren auch keine „Beziehung“ aufbauen. Nur eine Handvoll sind mir mit Eckdaten im Gedächtnis geblieben.

Was mir definitiv sehr gut gefallen hat, waren allerdings die tollen schwarz-weißen Zeichnungen der evolutionstechnisch total andersartigen Tiere. Bilder von den beschriebenen Arten mit in das Buch einzubauen finde ich wirklich einen klugen Kniff, da die visuelle Vorstellungskraft dadurch voran getrieben wird. Mir hat dieses Highlight auf jeden Fall sehr gut gefallen – und mich immer dazu gebracht doch noch weiter zu lesen. Zudem waren die Bilder die einzige Möglichkeit mir die Tiere bildlich vorzustellen. Allein von den Beschreibungen her hätte ich mir höchstens die Tellerameise selbst so anschaulich so ausgefeilt ausmalen können.

Was mir auch sehr gut gefallen hat, ist die Unterteilung der Handlung in Tagen und unterhalb der Tage in Uhrzeiten. So bekommt man ein Gefühl dafür wie schnell sich die ganzen Ereignisse eigentlich entwickeln. Außerdem kann man so kleine Abschnitte auch immer mal gut zwischendurch lesen.

Das Cover gibt eigentlich genau den Inhalt des Buches wider. Es ist ganz blau-weiß gehalten und zeigt ein nebelverhangenes Eiland mitten im unendlichen Meer. Der komplette Buchumschlag glänzt dabei, als wäre er in Glanzpapier eingeschlagen. Sehr schön!
Biosphere“ würde ich übrigens irgendwo zwischen „Lost“ und „Jurassic Park“ einordnen, mit einem Hauch Wissenschaftsmagazin. Eine interessante Mischung also, aus der man durchaus noch mehr hätte herausholen können. Wer gerne Bücher über Ökosysteme und Evolutionen liest, für den ist „Biosphere“ sicherlich richtig. Wer einfach nur einen Thriller erwartet, der sollte sich vorher überlegen ob „Biosphere“ die richtige Lektüre für ihn ist.

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