Dienstag, 22. Juni 2010

Nomade: Der Sohn des Sehers von Torsten Fink


Awin lebt bei seinem Ziehvater Curru und wird von ihm in die Geheimen Künste der Seher eingewiesen. Doch Curru macht es Awin nicht leicht und erinnert ihn immer wieder daran, das er gar nicht zum Stamm gehört. Awin beraubt dies jedes Selbstwertgefühls und so kämpft er darum anerkannt zu werden. Als dann der sagenumwobene Lichtstein, auch Heolin genannt, von Grabschändern gestohlen wird, kann Awin sich beweisen. Zusammen mit dem Kriegszug seines Volkes zieht er aus um den größten Schatz der Hakul wieder nach Hause zu bringen. Und während dieser Reise lernt, sieht und beweist Awin sich selbst mehr, als er es sich jemals erträumt hatte.

Nomade ist der erste Teil der Trilogie „Der Sohn des Sehers“. Und ich muss leider sagen, dass ich einen schwierigen Einstieg in das Buch hatte. Die vielen komplizierten Begriffe und Namen haben mir das Lesen anfangs wirklich nicht leicht gemacht. Und so war ich dankbar für die Karte am Anfang und das Personenverzeichnis am Ende des Buches. Dass ich andauernd hin und her blättern musste, um wirklich zu verstehen was ich lese, hat den Lesefluss natürlich unheimlich gestört. Nach dem ersten Drittel wurde dies aber immer besser und zum Schluss konnte ich tatsächlich nicht mehr aufhören zu lesen. Man könnte wirklich sagen, dass sich mein Eindruck während des Lesens komplett gedreht hat.

Während die Odyssee des Kriegszuges der Hakul durch die Wüste anfangs eher spärlich verläuft, spitzt sich die Handlung zum Ende hin unaufhörlich zu. Und ganz zum Schluss wird man dann noch mit einer Situation überrascht, die für mich völlig unerwartet kam. Man sollte sich also auch hier in Geduld üben.

Im Mittelpunkt der Handlung steht Awin – Der Sohn des Sehers. Er kam als Kind zum Clan der schwarzen Berge, als sein eigenes Volk komplett ausgelöscht wurde. Folglich hat er einen schweren Stand im Dorf. Der Kriegszug ist für ihn eine Möglichkeit sich zu beweisen. Doch dies wird nicht von allen Hakuls befürwortet und Awin muss sich während der Handlung weiter entwickeln. Er lernt, wem er vertrauen kann und wem nicht. Und noch wichtiger, er muss lernen auf seine Intuition zu hören. Sein eifersüchtiger Lehrmeister legt ihm dabei allerlei Steine in den Weg. Doch Awin hat auch Verbündete und Freunde…

Die Welt der Hakuls erinnert dabei weniger an eine fiktive Fantasywelt, wie ich sie mir vorgestellt hatte, sondern eher an eine historisch Periode der Bronzezeit. Der einzige Unterschied für mich: im Buch wird nicht nur an Götter geglaubt, es gibt sie wirklich.

Das Cover finde ich sehr ansprechend gestaltet. Es ist ganz in Blautönen gehalten. Nur in der Mitte ist ein gleißender heller Schein, der wahrscheinlich vom Heolin (den Lichtstein) stammen soll. Links sieht man Awin, als würde er über das das Cover schreiten, mit seinem Krummschwert in der Hand, was wohl auf den Krieg hindeuten soll. .Über Awin schweben zwei Vögel, die für die Seherzeichen stehen.
Der Titel Nomade ist in großen, alt aussehenden Buchstaben ganz unten auf das Cover gedruckt und hebt sich mit seinem Silber etwas vom Rest des Buches ab. Das Cover ist ausklappbar und beinhaltet eine Karte des Reiches der Akkesch und der angrenzenden Länder.

Wie schon gesagt, nachdem ich mich schwer in Nomade einlesen konnte, war ich schon fast der Überzeugung dass dieses Buch nichts für mich ist. Doch zum Glück habe ich durchgehalten, denn irgendwann hat es Klick gemacht und der Lesefrust verwandelte sich in Leselust. Was mir zum Schluss sogar besonders gut gefallen hat war das Ende des Buches. Herr Fink hat das Ende dieser Lektüre nämlich gekonnt so gestaltet, das man nicht unzufrieden ist, aber am liebsten trotzdem gleich den Anschlussband lesen würde, um zu erfahren wie es weiter geht.

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