Sonntag, 29. Januar 2012

Ruf der verlorenen Seelen von Kimberly Derting

Der Tod ruft auf seine eigene Weise

„Auf einmal fühlte sie sich erleichtert, die Last fiel von ihr ab. Wie eine verwunschene Prinzessin im Märchen, wenn der Zauber durch den Kuss des Prinzen gebrochen wird. Nur das in ihrem Märchen der Kuss die Beerdigung einen kleinen Jungen war.“

Harfenklänge weisen Violet den Weg zu der Leiche eines ermordeten Jungen. Trotz ihrer Vorsichtsmaßnahmen kann das FBI jedoch den anonymen Anruf bis zu Violet zurückverfolgen und ist auf einmal sehr an ihr und ihren Fähigkeiten interessiert. Doch inwieweit kann sie den Beamten vertrauen? Da ist Violet plötzlich selbst in Gefahr. Jemand trachtet nach ihrem Leben und sie kann sich noch nicht einmal ihren großen Liebe Jay anvertrauen, da ihre Beziehung auf einem harten Prüfstand steht…


Stell dir vor die Toten rufen nach Vergeltung und keiner hört sie. Keiner? Nein, du alleine kannst ihre Echos wahrnehmen und spürst den Drang sie zu finden!  Genauso ergeht es Violet im zweiten Teil der Bodyfinder-Serie. Mittlerweile ist sie schon drei Monate mit ihrem besten Freund Jay zusammen und alles könnte so schön sein, würde sie nicht jemand verfolgen und bedrohen. Doch wer hat ein Interesse an ihrem Tod? 
Zudem belastet Violet ihr persönlicher Fluch, tote Menschen und Tiere aufzuspüren und erst wieder Ruhe zu finden, wenn diese ordentlich bestattet sind.  Denn das FBI scheint etwas zu ahnen und will sich Violets Gabe zunutze machen zu wollen.  Doch wie soll man jemanden folgendes erklären ohne für verrückt erklärt zu werden:

„Die Toten sandten Echos aus, die nur Violet wahrnehmen konnte… Die Echos traten in unterschiedlicher Form auf. Gerüche, Klänge, manchmal eine unbeschreibliche Farbe… Doch nicht alle Toten hatten Echos, nur jene, die vor der Zeit gestorben waren und ein gewaltsames Ende gefunden hatten. Violet konnte nicht nur die Toten aufspüren, sondern auch diejenigen, die getötet hatten. Sie trugen ein Zeichen, das mit dem Echo ihres Opfers identisch war.“

Violet sperrt sich nicht nur gegen das FBI, sie ist auch  des Öfteren trotzig, wenn es um Jay geht. Dessen ungeachtet eröffnen sich ihr neue Möglichkeiten, die sie nicht erkennen möchte.
Jay hingegen ist Violet gegenüber total hingebungsvoll. Er lässt keinen Zweifel daran, dass er nur sie will und wird doch zum Dreh- und Angelpunkt der Geschehnisse.
Sehr gut haben mir zwei neue Charaktere im Buch gefallen. Sara und der wortkarge Rafe arbeiten beim FBI und legen zugleich eine Engelsgeduld und eine gewisse Hartnäckigkeit an den Tag. Dabei scheinen beide mehr zu wissen als sie vorgeben. Ich hoffe sehr im nächsten Band noch viel mehr von Sarah –und vor allem Rafe -  zu lesen.

Wieder einmal hat Frau Derting es geschafft mich in ihren Bann zu ziehen. Ich liebe ihren kurzweiligen, fesselnden Schreibstil. Da auch jedes Kapitel mit einem Aufhänger endet, wird man geradezu genötigt, immer und immer wieder weiter zu lesen. Die prickelnd romatisch-gefährliche Atmosphäre ist dabei perfekt ausbalanciert.
Es gibt auch wieder kleine Zwischenkapitel aus der Sicht des Stalkers. Diese kleinen Absätze sind im Gegensatz zur „normalen“ Handlung kursiv gedruckt und tragen als Überschrift jeweils eine der sieben Todsünden. Sie lassen anfangs viel Raum für Spekulationen und zeigen einem nach und nach das wahre Innenleben des Täters.
Das Ende ist zwar teilweise vorhersehbar, nimmt aber durch einige Irrungen und Wirrungen nichts Gewichtiges vorweg. Besonders am Schluss baut sich die Spannung bis zur Ekstase auf.

Beim  Cover hätte ich mir gewünscht, dass es besser zu seinem Vorgänger passt. Das ist in der Originalausgabe eindeutig hübscher gelöst.  Der schwarze Hintergrund ist zwar in  Hochglanz gehalten, wovon sich die das matt gehaltene Blatt mit Schlüssen abhebt, aber das Zusammenspiel mit „Bodyfinder“ fehlt doch irgendwie. Der Titel ist in einem blutigen Mattrot gehalten und geprägt.
„Ruf der verlorenen Seelen“ hat genau das gehalten, was ich mir von dieser Fortsetzung erhofft habe. Ich konnte gar nicht aufhören zu lesen, da mich dieser kurzweilige Jugendthriller wieder vom Anfang bis zum Ende gefesselt hat. Unbedingt lesen!





Autoreninfo:
Kimberly Derting, geboren und aufgewachsen in der Region um Seattle, mit einem kurzen Abstecher nach Phoenix und San Jose, hatte eine fröhliche Kindheit. Schon früh zeigten sich ihre schriftstellerischen Qualitäten, als sie im frühen Alter aus selbstgemachten Ausmalbüchern mit Hilfe von weißem Papier und einem Tacker Bücher herstellte und diese an ihre Nachbarschaft verkaufte. Später, als Kimberly dann die High School besuchte, und dort einen Kurs Journalismus beiwohnte, war es um sie geschehen

Bedanken möchte ich mich recht herzlich bei Coppenrath, für die Überlassung des Rezensionsexemplars!

Hier kommt ihr zu einer Leseprobe von „Ruf der verlorenen Seelen“ KLICK
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3 Kommentare:

  1. Hallo Sarah!

    Schöne Rezension. :)
    Den 2. Bodyfinder-Band muss ich unbedingt lesen. Das Cover finde ich ebenfalls nicht sehr gelungen...

    Liebe Grüße von
    Sabine

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  2. Huhu Sarah

    Das hört sich sehr interessant an.
    Bodyfinder wollte ich auch immer mal lesen, bin aber noch nicht dazu gekommen - Das dies der zweite Teil davon ist, hätte ich anhand des Covers auch nicht gedacht :-(

    Liebe Grüße
    MacBaylie

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  3. Gut zu wissen, das ich mit meiner Covereinschätzung nicht alleine da stehe :-)
    @Sabine: Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen
    @MacBaylie: Dir wird die Reihe sicherlich gefallen!

    LG
    Sarah

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