Donnerstag, 31. Mai 2012

Die Nacht von Shyness von Leanne Hall


Die Nacht von Shyness
„Es gibt Dinge, die kannst du nur im Dunkeln sagen“

Träumer,die : Eine Art Kult. Sie wollen nichts als schlafen und träumen. Am Anfang schlucken sie jede Menge Tabletten, damit sie länger schlafen und mehr träumen können. Sie sind überzeugt, dass Träume die eigentliche Realität sind.“

Am Stadtrand, wo man vom Tag in die Nacht schauen kann, treffen ein Mädchen und ein Junge in der Disco aufeinander. Kurze Zeit später wird Wolfboy für Wildgirl der Fremdenführer durch Shyness. Einem Ort, wo die Sonne niemals aufgeht, zuckerabhängige Kidds mit dressierten Affen auf die Jagd gehen, wo dir an einem Dönerstadt die Zukunft voraus gesagt wird und die Träumer einen eigenen Schlafkult bilden.  Es wird eine unvergessliche Nacht mit Jahrmarktsrealität und faszinierenden Gestalten, die das Leben von Wildgirl und Wolfboy verändert.

Eines vorweg: dieses Buch muss man mögen. „Die Nacht vonShyness“ ist eine der Geschichten, die man entweder ganz oder gar nicht mag. Die recht ungewöhnliche Lektüre lässt sich gut lesen und bietet einiges an Überraschungen, da man nie so genau weiß, was als nächstes passieren wird. Dennoch fehlte ein Quäntchen Spannung um das Ganze abzurunden.
Am Ende des Buches gibt es übrigens ein lesenswertes Interview, mit der sympathischen Autorin Leanne Hall.

Die Handlung ist aus zwei unterschiedlichen Ich-Perspektiven geschrieben. Einmal von Wolfboys Warte aus und einmal aus Wildgirls Sicht.
Wildgirl und Wolfboy sind beide ziemlich speziell. Während Wolfboy sehr introvertiert ist, ist Wildgirl mit ihrer aufgeschlossenen und lauten Art eher das Gegenteil.  Jedoch bieten beide Charaktere aufgrund ihrer Komplexität einiges an Potenzial. Beide sind mir dadurch auf ihre eigene Weise sympathisch.
Wildgirl trägt trotz ihrer klugen und offenen Art ein Geheimnis mit sich herum, das man unbedingt ergründen möchte und am Schluss unspektakulärer ist, als man es die ganze Zeit dachte.
Die beide bauen im Laufe der Handlung Vertrauen zueinander auf und lernen voneinander. Es ist nur eine Nacht, doch sie verändert beide gleichermaßen.

Das Buchcover ist wirklich toll. Lediglich in den Farben Schwarz, weiß und rot gehalten, wirkt es wie ein nächtlicher Scherenschnitt. Man sieht Wildgirl und Wolfboy in der Mitte von Shyness stehen. Während Wildgirl einen kecken Eindruck erweckt sieht Wolfboy eher gedrückt aus, was gut die Charaktereigenschaften der beiden wiederspiegelt. Als besonderes Bonbon sind alle weißen Teile des Covers aus fluoreszierendem Material und leuchten nachts richtig hell.
Dem Buch liegt sogar ein passendes Notizheftchen dabei, in dem man seine eigenen Nachtgedanken einschreiben kann.
Auch der Vorsatz ist schön anzuschauen, mit den sich zuneigenden Hochhäusern.

Dieses merkwürdige Werk, mit seiner Jahrmarktsrealität, ist einfach verrückt. Nicht alles macht Sinn, aber das braucht es auch nicht, weil sonst die ganze Geschichte in sich zusammen fallen würde. Die Andersartigkeit ist es, die den Reiz von „Shyness“ ausmacht und uns in eine Welt entführt, die wir uns sonst nur erträumen könnten.
Für die Fortsetzung „Queen ot he night“ (an welcher die Autorin gerade schreibt) wünsche ich mir lediglich etwas mehr Spannung.


Autoreninfo:
Leanne Hall schrieb zunächst Kurzgeschichten, bevor sie sich längeren Romanen zuwandte. Die Autorin arbeitet halbtags als Buchhändlerin und ist spezialisiert auf Kinder- und Jugendliteratur. Leanne Hall kommt aus und lebt in Melbourne, Australien. Für ihr Buch »This is Shyness« erhielt sie den The Text Prize for Young Adult and Children’s Writing.


Mein herzlicher Dank für das Rezensionsexemplar geht an Lovelybooks und den Aufbau Verlag!



1 Kommentar:

  1. Ja, "Shyness" ist wirklich einmal ein anderes Buch. Auch für mich könnte die Fortsetzung mit etwas mehr Spannung aufwarten :-)

    lG Favola

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