Montag, 7. Juni 2010

Die fantastische Reise ins Königreich der sieben Türme - Arthur Ténor


Alle Reisen haben eine heimliche Bestimmung, die der Reisende nicht ahnt.

-Martin Buber-

Seit der Entdeckung der Quantentunnel 2062 sind Reisen in die Endloswelten möglich. Thédric Tibert hatte von so einer Reise geträumt, aber nicht erwartet jemals selbst eine zu unternehmen. Doch in einem Anfall von Leichtsinnigkeit t betritt Thédric eine Filiale der Erforscher der Imagination und bucht eine extraexotische Reise. Es soll eine Fernreise mit Nervenkitzel ins Königreich der sieben Türme sein. Die bisher Unerforschteste aller Welten – und sie liegt direkt neben der Hölle! Nur gut das Thédric gleich eine Überführungsversicherung im Falle eines gewaltsamen Todes mitgebucht hat. Denn kaum ist er im Königreich der sieben Türme angelangt befindet er sich mitten im Krieg. Mit einer Elfe und einem schweigsamen Reisebegleiter an der Seite findet Thédric dann seine Bestimmung, als ein Orkheer naht…


Die ganze Geschichte wird toll von Thédric aus seiner „ausländischen“ Perspektive erzählt. Oftmals klingt die Handlung daher tatsächlich wie ein ganz außergewöhnlicher Reisebericht. Den Schreibstil des Autors mag ich dabei sehr. Er hat seine ganz eigene Art etwas auszudrücken. Dabei mischt er gekonnt eine mittelalterliche Fantasywelt mit einer Hypermodernen Science-Fiction Welt. So erhält man eine Art Mischmasch aus „Per Anhalter durch die Galaxis“ und „Herr der Ringe“, aber dennoch ganz anders. Es werden auch einige witzige Vergleiche gezogen, um den Einwohnern des Königreichs der sieben Türme die Erde zu erklären. So nennt Thédric Paris beispielsweise einen Dschungel. Oder er stellt sich schwitzend eine Wärmebildkamera in dieser mittelalterlichen Welt vor. Sehr amüsant! Nur manche Beschreibungen, z. B. über die Kleidung der Einheimischen, waren mir stellenweise zu Detailreich. Auf jeden Fall besitzt dieses Buch seinen eigenen Charme.


Am Anfang des Buches ist eine Karte des Königreichs der sieben Türme abgedruckt. Ich mag es, wenn die Geschichte eines Buches durch Karten und Bilder visualisiert wird, weswegen ich die Karte sehr schön fand. Auch die 42 Titelüberschriften in der Inhaltsangabe sind interessant zu lesen und machen einen schon vor der Lektüre neugierig.
Das Cover ist aufwendig gestaltet und ein Hingucker. Erstmal kann man in der Mitte das Königreich der sieben Türme sehen. Darüber steht der Titel, wobei die Worte „Fantastische Reise“ in einem roten Banner stehen. Die gesamte Szene plus Titel ist von einem Hellbeigen asymmetrischen Rand umgeben, der wiederum gold eingefasst und von einem rötlich-gemusterten Rand umgeben ist. In den vier Ecken sind vier goldene Fabeltiere gezeichnet während in der rechten unteren Ecke noch ein schwarzer „Entwertet“ –Stempel prangt. Es sind also wirklich ganz viele Infos auf den Buchdeckel gepresst! Es sieht also wirklich toll aus. Das der Titel „Die fantastische Reise ins Königreich der sieben Türme“ irgendwie altertümlich klingt, genauso wie die Sprache des Autors, obwohl wir uns in einer fernen Zukunft befinden hört sich nicht passend an, ist es aber!

Dieses Jugendbuch hat mich wirklich mit einigen Ideen überrascht. Und Sigismund von Radeckis Spruch „Reiseführer = Ein Reiseleiter, den man in die Tasche stecken kann.”bekommt mit Thédrics digitalem Reiseführer eine ganz neue Bedeutung. Auf jeden Fall ist dieser besondere Reisebericht eine lohnenswerte Abwechslung zur realen Welt.

2 Kommentare:

  1. Das Buch zieht mich auch fast magisch an, nicht nur, weil es ein echt schönes Cover hat, sondern weil ich mir davon auch eine tolle Geschichte verspreche. Scheint so, als würde man die bekommen. Danke für Deine Meinung! :)

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  2. Das Cover ist wirklich schön. Und die Geschichte lohnt sich auf jeden Fall. Sprachlich war ich ja ganz hin und weg von den Vergleichen ;)
    Ach, einfach selbst lesen *g*

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