Donnerstag, 21. Oktober 2010

Bodyfinder – Das Echo der Toten von Kimberly Derting

 Kannst du die Toten spüren?

Violet hat eine besondere Gabe. Sie kann tote Wesen aufspüren, die gewaltsam ums Leben gekommen sind. Schon seit jungen Jahren ist sie daran gewöhnt die Tiere des Waldes zu beerdigen, damit ihr Echo verstummt. Als Violet jedoch an einem sonnigen Tag eine Mädchenleiche am Badesee findet, hat sie Angst davor dass die Albträume ihrer Kindheit zurück kehren. Kurz darauf wird klar, das ein Serienkiller in der Stadt ist – und er hat es auf junge Mädchen abgesehen. Violet ist die einzige die ihn stoppen kann. Doch während sie ihrem Freund Jay immer näher kommt, merkt sie nicht, dass der Killer sie schon längst auf dem Radar hat…

Als ich Bodyfinder anfing zu lesen, fiel mir als erstes die gute Einführung am Anfang auf.  Frau Derting hat hier genau das richtige Mittelmaß gefunden, dem Leser zu erzählen worum und um wen es geht. So hat sie es geschafft mich sofort in ihren Bann zu ziehen.
Ein anderer Pluspunkt im Roman ist der Perspektivwechsel. Der Großteil der Handlung spielt zwar rund um Violet, aber es gibt zwischendrin auch kleine Kapitel aus der Sicht des Mörders. Diese kleinen Kapitel sind im Gegensatz zur „normalen“ Handlung kursiv gedruckt und heizen die Spannung unheimlich an. Man bekommt einen Einblick in das Wesen des Serienkillers, der nur einen guten Tag hat, wenn er seinen persönlichen Kick bekommt. Ein ums andere Mal wird man sogar auf eine falsche Fährte gelockt.

Sehr interessant fand ich auch das Echo der Toten beschrieben. Dieses Echo kann eine Farbexplosion, ein seltsamer Geschmack auf der Zunge, ein Geruch oder ein bestimmter Klang sein. Oder auch alles auf einmal. Aber immer sind die Echos verschieden. Oft habe ich mir beim Lesen gedacht das es nicht wirklich eine beneidenswerte Gabe ist, die Violet von ihrer Oma vererbt bekommen hat. Wer möchte schon den Geschmack von Löwenzahn oder das Klingen von Glocken mit dem Tod verbinden? Zudem bringt diese Gabe eine große Verantwortung mit sich, der man sich nicht einfach entziehen kann.

Das Konzept des Buches ist zwar nicht wirklich neu, aber es gibt einen entscheidenden Unterschied, den die Autorin bewusst eingebaut hat. Die zwei Protagonisten Jay und Vi verlieben sich in Bodyfinder nämlich nicht auf den ersten Blick unsterblich ineinander, wie es momentan in der Welle von Romantic-Fantasy Romanen üblich ist, sondern die Liebe von diesen zwei Highschoolschülern entwickelt sich erst nach jahrelanger Freundschaft.
Das einzige Manko, welches mich beim Lesen dann doch etwas unterschwellig gestört hat, ist, das Violet doch noch einen Ticken zu viel Glück hatte. Jay hat sie so oft gerettet, dass es schon unheimlich war. Wie ein neuer Superman, der immer genau weiß wann und wo sie in Gefahr schwebt. Dabei ist Jay kein Superman, sondern ein ganz normaler Junge!

Das Cover hat mich sofort begeistert. Als das Buch bei mir ankam habe ich es erstmal in den Händen hin und her gedreht und über den Umschlag gestrichen. Wer das Buch schon einmal gesehen hat, der wird wissen warum. Der komplette schwarze Hintergrund glänzt wie Lack, während die Blüte sich in matten Orangetönen davon abhebt. Der Titel Bodyfinder ist ebenfalls mit Spotlack überzogen und gleichzeitig geprägt.

Ich mochte dieses spannungsgeladene und trotzdem romantische Buch sehr gerne. Ehrlich gesagt war ich überrascht, wie gut der Roman wirklich ist. Die Story und der Schreibstil machen Bodyfinder zu einer kurzweiligen Lektüre, die ich für kuschelige Abende auf der Couch nur empfehlen kann.
Im Herbst 2011 wird übrigens die Fortsetzung des Romans erscheinen, welche ich mit Spannung erwarte.


Autoreninfo:
Kimberly Derting, geboren und aufgewachsen in der Region um Seattle, mit einem kurzen Abstecher nach Phoenix und San Jose, hatte eine fröhliche Kindheit. Schon früh zeigten sich ihre schriftstellerischen Qualitäten, als sie im frühen Alter aus selbstgemachte Ausmalbüchern mit Hilfe von weißem Papier und einem Tacker Bücher herstellte und diese an ihre Nachbarschaft verkaufte. Später, als Kimberly dann die High School besuchte, und dort einen Kurs Journalismus beiwohnte, war es um sie geschehen

Bedanken möchte ich mich recht herzlich bei Coppenrath, für die Überlassung des Rezensionsexemplars!

Hier kommt ihr zu einer Leseprobe von Bodyfinder KLICK
Hier kommt ihr zur Website von Bodyfinder KLICK

2 Kommentare:

  1. Noch so ein Weihnachtslisten-Kandidat, den ich mir jetzt mit Sicherheit weit oben einschreiben werde. Deine Rezi hat mir echt geholfen x3
    Liebe Grüße :)

    AntwortenLöschen
  2. Dann hoffe ich das dir das Buch auch gefällt ;-)

    Liebe Grüße,
    Sarah

    AntwortenLöschen