Diebe in der Nacht |
Die Nacht der lebenden Bilder
„Als Unsichtbarer
wird man nun mal nicht gesehen, und deswegen sieht man mehr! Unsichtbar und
trotzdem da!“
Addi, Jenny und Agan lernen sich bei einer
Autogrammstunde im KaDeWe kennen, als Jenny die Jungs retten, nachdem Addi ein
unbeschreibliches Chaos verursacht hat. Agan zeigt seinen beiden neuen Freund
daraufhin seinen Lieblingsort: das Museum. Bei einem Versteckspiel stellt das
Trio fest, dass dort merkwürdige Dinge vor sich gehen. Geister eines Bildes jagen dem Museumswärter scheinbar große Angst ein.
Addi, Jenny und Agan wollen dem Rätsel auf die Spur kommen und beginnen auf
eigene Faust zu ermitteln - denn als Kind ist man oft Unsichtbar und sieht
deshalb mehr!
DIEBE IN DER NACHT ist der erste Band der neuen Reihe
UNSICHTBAR UND TROTZDEM DA von Boris Pfeiffer. In kurzen Kapiteln erfährt man,
wie das Trio von Unbekannten erst zu Halb- und später zu Vollfreunden wird. Die
sozialen Unterschiede der Erwachsenen gibt es bei den Kindern nicht.
Stattdessen erleben sie ein spannendes Abenteuer und wollen unbedingt das
Rätsel der Museumsgeister lösen. Sie kommen auf die Idee sich unsichtbar zu
nennen, weil Erwachsene Kinder oft nicht wahrnehmen. Gerade in einer Großstadt
wie Berlin. Das kann zwar ganz schön nervig sein, aber auch von Vorteil, wenn
man etwas in Erfahrung bringen möchte.
Die drei Kinder sind dabei so unterschiedlich wie sie nur
sein könnten. Ohne die Autogrammstunde im KaDeWe hätten sie sich wohl nie
kennengelernt, was wirklich schade gewesen wäre.
Das ist einmal Jenny, deren Mutter im Berliner KaDeWe
arbeitet und alleinerziehend ist. Jenny ist oft bis abends alleine. Sie lebt in
der 2-Zimmer-Wohnung eines Hochhauses, mit vielen anderen Hochhäusern
rundherum.
Addi hingegen wohnt in einer großen Villa mitten in
Grunewald. Bei ihm zu Hause wurde nicht viel Wert auf Erziehung gelegt, ja, er
kennt noch nicht einmal das Wort „Kinderstube“ oder weiß, wie es ist, wenn
einem etwas vorgelesen wird. Addi geht zwar gerne in Kino, betritt aber mit
Jenny und Agan zusammen das erste Mal ein Museum! Er ist ein typisch reiches,
aber vernachlässigtes Kind! Von ihm ist auch der als Taschendieb ausgebildete
Affe, der bei den Ermittlungen hilft.
Agan hat noch nicht einmal ein eigenes Zimmer. Das Museum
ist daher sein zweites Zuhause und sein Rückzucksort. Denn Agans Vater hat ihm
den Kinobesuch verboten, da dort die Fantasie getötet wird. Für sein Alter weiß
er sich sehr gewählt, gut erzogen und vornehm auszudrücken.
Die handliche Hardcoverausgabe ist kindgerecht gestaltet
und zeigt als Titelbild die drei Unsichtbar-Affen Addi, Jenny und Agan, wie sie
nachts vor dem Museum lauern.
Innen lockern zahlreiche schwarz-weiße Illustrationen das
Buch merklich auf.
DIEBE IN DER NACHT ist ein schönes Kinderbuch, mit genau
dem richtigen Maß an Spannung. Durch die kurzen Kapitel, die in einer einfachen
und verständlichen Sprache verfasst sind, stellt sich ein schneller Leseerfolg
ein. Meiner Meinung nach insbesondere geeignet für Jungs ab 9 Jahren!
Hier kommt ihr zu Band 2: UNTER DER STADT
Autoreninfo:
Boris Pfeiffer schreibt Kinderbücher, Theaterstücke und
Romane für Kinder und Jugendliche und hat inzwischen zahlreiche Bücher und
Stücke veröffentlicht.
Mein herzlicher Dank für das Rezensionsexemplar geht an
Boris Pfeiffer!
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