Montag, 24. Oktober 2011

Unsichtbar und trotzdem da. Diebe in der Nacht von Boris Pfeiffer

Diebe in der Nacht

Die Nacht der lebenden Bilder

„Als Unsichtbarer wird man nun mal nicht gesehen, und deswegen sieht man mehr! Unsichtbar und trotzdem da!“

Addi, Jenny und Agan lernen sich bei einer Autogrammstunde im KaDeWe kennen, als Jenny die Jungs retten, nachdem Addi ein unbeschreibliches Chaos verursacht hat. Agan zeigt seinen beiden neuen Freund daraufhin seinen Lieblingsort: das Museum. Bei einem Versteckspiel stellt das Trio fest, dass dort merkwürdige Dinge vor sich gehen.  Geister eines Bildes jagen dem  Museumswärter scheinbar große Angst ein. Addi, Jenny und Agan wollen dem Rätsel auf die Spur kommen und beginnen auf eigene Faust zu ermitteln - denn als Kind ist man oft Unsichtbar und sieht deshalb mehr!

DIEBE IN DER NACHT ist der erste Band der neuen Reihe UNSICHTBAR UND TROTZDEM DA von Boris Pfeiffer. In kurzen Kapiteln erfährt man, wie das Trio von Unbekannten erst zu Halb- und später zu Vollfreunden wird. Die sozialen Unterschiede der Erwachsenen gibt es bei den Kindern nicht. Stattdessen erleben sie ein spannendes Abenteuer und wollen unbedingt das Rätsel der Museumsgeister lösen. Sie kommen auf die Idee sich unsichtbar zu nennen, weil Erwachsene Kinder oft nicht wahrnehmen. Gerade in einer Großstadt wie Berlin. Das kann zwar ganz schön nervig sein, aber auch von Vorteil, wenn man etwas in Erfahrung bringen möchte.

Die drei Kinder sind dabei so unterschiedlich wie sie nur sein könnten. Ohne die Autogrammstunde im KaDeWe hätten sie sich wohl nie kennengelernt, was wirklich schade gewesen wäre.
Das ist einmal Jenny, deren Mutter im Berliner KaDeWe arbeitet und alleinerziehend ist. Jenny ist oft bis abends alleine. Sie lebt in der 2-Zimmer-Wohnung eines Hochhauses, mit vielen anderen Hochhäusern rundherum.
Addi hingegen wohnt in einer großen Villa mitten in Grunewald. Bei ihm zu Hause wurde nicht viel Wert auf Erziehung gelegt, ja, er kennt noch nicht einmal das Wort „Kinderstube“ oder weiß, wie es ist, wenn einem etwas vorgelesen wird. Addi geht zwar gerne in Kino, betritt aber mit Jenny und Agan zusammen das erste Mal ein Museum! Er ist ein typisch reiches, aber vernachlässigtes Kind! Von ihm ist auch der als Taschendieb ausgebildete Affe, der bei den Ermittlungen hilft.
Agan hat noch nicht einmal ein eigenes Zimmer. Das Museum ist daher sein zweites Zuhause und sein Rückzucksort. Denn Agans Vater hat ihm den Kinobesuch verboten, da dort die Fantasie getötet wird. Für sein Alter weiß er sich sehr gewählt, gut erzogen und vornehm auszudrücken.

Die handliche Hardcoverausgabe ist kindgerecht gestaltet und zeigt als Titelbild die drei Unsichtbar-Affen Addi, Jenny und Agan, wie sie nachts vor dem Museum lauern.
Innen lockern zahlreiche schwarz-weiße Illustrationen das Buch merklich auf.

DIEBE IN DER NACHT ist ein schönes Kinderbuch, mit genau dem richtigen Maß an Spannung. Durch die kurzen Kapitel, die in einer einfachen und verständlichen Sprache verfasst sind, stellt sich ein schneller Leseerfolg ein. Meiner Meinung nach insbesondere geeignet für Jungs ab 9 Jahren!

 
Hier kommt ihr zu Band 2: UNTER DER STADT

Autoreninfo:
Boris Pfeiffer schreibt Kinderbücher, Theaterstücke und Romane für Kinder und Jugendliche und hat inzwischen zahlreiche Bücher und Stücke veröffentlicht.

Mein herzlicher Dank für das Rezensionsexemplar geht an Boris Pfeiffer!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen