Dienstag, 28. September 2010

Das abenteuerliche Leben der Säbelzahntiger von Markus Paßlick


Die Geschichte beginnt damit, dass Paläontologen den Schädel eines Säbelzahntigers entdecken. Da stellt sich natürlich die Frage: „Wie sah das Leben der Säbelzahntiger damals wohl aus?“
Nachdem erst kurz die klimatischen Verhältnisse Deutschlands im Erdzeitalter des Altpleistozäns angerissen werden, begleiten wir einen Säbelzahntiger von seiner Geburt an bis zum Erwachsenenalter. Es werden Lebensgewohnheiten, Jagdgebiete, Beute und Feinde erklärt. Der Säbelzahntiger wird dabei nur von einem Impuls getrieben: Hunger. Auf seiner Reise begegnet er Wildpferden, Hyänen, Bisons, Nashörnern und anderen Tieren seines Zeitalters.

Spannend und anschaulich erzählt Markus Paßlick in diesem Buch über das Leben der Säbelzahnkatzen. Dabei ist „Das abenteuerliche Leben der Säbelzahntiger“ weder ein Märchen, noch ein reines Sachbuch. Es liegt irgendwo dazwischen. Wobei die wissenschaftlichen Fakten so kindgerecht erzählt werden, dass es  schon die Kleinsten verstehen und einfach nebenbei lernen.
Besonders ansprechend sind die enthaltenen Panoramaseiten zum Ausklappen. Hier kann man richtig in das prähistorische Gewimmel eintauchen und so einiges entdecken. Die lebensechten Zeichnungen begleiten uns im ganzen Buch. Sie sind nicht verharmlost und wunderbar auf die geschriebenen Worte abgestimmt.
Allerdings gab es zwei, drei Beschreibungen die selbst ich für Kinder etwas zu deftig fand, obwohl sie natürlich nur der Wahrheit entsprechen.

 „Als der Bison in Panik den Kopf dreht, durchtrennt der Säbelzahntiger mit einem gezielten Biss mit den Säbelzähnen die Halsschlagader und die Luftröhre seiner Beute.“

Ich kann mir vorstellen dass nicht jedes Kind mit diesen natürlichen, aber dennoch brutalen, Beschreibungen umgehen kann. Da sollten dann die Eltern entscheiden, ob das Buch schon geeignet ist.

Im Anhang des Buches befindet sich noch eine Doppelseite mit Fakten über Säbelzahnkatzen. Wann, wo und wie sie lebten; wie groß und schwer sie wurden. Auf einer Seite ist sogar die Zeichnung eine imponierenden Säbelzahntigerzahns in Originalgröße abgebildet.
Auf einer weiteren Doppelseite werden Tieres des Altpleistozäns in Kurzbiografien vorgestellt. Tiere, die vor einer Million Jahren bei uns lebten – z. B. das Etruskisches Nashorn, die Riesenhyäne und der Makake

Bei „Das abenteuerliche Leben der Säbelzahntiger“ handelt es sich um eine große Hardcoverausgabe. Das Cover ist umlaufend, nur durch einen Steifen „Tigerfell“ auf dem Buchrücken kurz unterbrochen. Der Titel glänzt in einer bronzefarbenen Schrift.
Und auch der Vorsatz ist passend zum Thema bedruckt: Mit Knochen, wie auf einer Ausgrabungsstätte.

Was mir an diesem Buch vor allem gefallen hat, war, dass die Tiere und ihr Verhalten genau so dargestellt wurden, wie sie in der Natur tatsächlich vorkamen. Nichts wurde beschönigt oder verniedlicht. Dies vermittelt Kindern den richtigen Eindruck dieser prähistorischen Geschöpfe – und nicht das vermenschlichte Verhalten, wie es in Büchern und Fernsehserien oft der Fall ist. Wer seinen Kindern also ein informatives, lehrreiches Buch schenken will, der ist mit „Das abenteuerliche Leben der Säbelzahntiger“ auf jeden Fall gut beraten.

Mein herzlicher Dank geht an den Coppenrath Verlag, für die Übersendung des Rezensionsexemplars!

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