Misfit |
Jael zieht mit ihrem Vater von Stadt zu Stadt und von
Land zu Land. Nie konnte sie irgendwo Wurzeln schlagen und Freunde finden. Sie
ist eine Außenseiterin, ohne Mutter aufgewachsen und ohne Liebesbezeugungen von
ihrem Vater, einem Ex-Priester, aufgezogen. Doch an ihrem sechszehnten Geburtstag
ändert sich alles. Jael erhält ein geheimnisvolles Amulett ihrer dämonischen
Mutter und lernt endlich ihren Onkel aus der Hölle kennen. Doch als Jaels
eigene Kräfte sich zu entfalten beginnen, gerät sie in einen uralten Kampf der
Unterwelt. Nur der Rob, ein attraktiver und intelligenter Mitschüler Jaels,
scheint für alles eine wissenschaftliche Erklärung zu haben…
Die Idee, die MISFIT zugrunde liegt, finde ich einfach
fantastisch. Jael ist die Tochter einer Dämonin, welche früher verehrt wurde,
und eines Ex-Priesters. Da fragt man sich natürlich gleich wie diese beiden
Gegensätze zusammen ein Kind bekommen konnten. Diese und andere Frage werden auf
höchst interessante Weise in rückblickenden Kapiteln erzählt. Ich muss
gestehen, dass ich die Einblicke in die Vergangenheit sogar fesselnder fand als
die gegenwärtigen Ereignisse.
Die Kapitel lassen sich durch den lebendigen Schreibstil schnell und locker-leicht lesen. Vieles konnte ich mir gut vorstellen. Zudem hat
es mir gefallen das der Autor auf verschiedene Götterwelten eingegangen ist und
dies auch noch gut recherchiert hat.
Humorvoll fand ich die Beschreibung der Hölle. Wer denkt
schon daran, dass es auch dort einen Bäcker geben muss und das es nicht
zwingend ein Ort der ewigen Qualen sein muss. Lediglich beim Finale wurde es
mir fast schon ein bisschen zu heftig, da die Ausgeburten der Hölle dort
blutige Qualen verursachen.
Es steckt eine gewisse Ironie darin, das Jael als
Halbdämonin eine Klosterschule besucht. Dennoch soll es eine Art Heilmittel
sein und viel später erfährt man noch einen anderen gewichtigen Grund. Jael ist eine sehr sympathische
Protagonistin, deren trostloses Leben man fast spüren kann. Sechszehn Jahre
lang war ihr Vater ihre einzige Bezugsperson.
Ihr einziger Verwandter, der sie kaum wahr nimmt. Doch hinter dieser
sturen Zurückweisung und vermeintlichen Gefühlskälte steckt so viel mehr als
man anfangs denkt.
Das düstere Cover passt sehr gut zur Handlung und hat mir
vor allem wegen dem MISFIT-Schriftzug gefallen. Das Teufelsschwänzen beim „S“
sieht direkt dämonisch aus und der Nebel wirkt mysteriös. Die Innenausstattung
ist dem gut angepasst. Alle Kapitelüberschriften sind mit dem gleichen
Teufelsschwanz versehen und jede einzelne Seite ist mit Schattierungen auf alt
getrimmt. Das ergibt ein stimmiges Gesamtbild.
MISFIT ist wirklich eine kurzweilige Lektüre für
zwischendurch. Leider ist das Buch
erstmal als Einzelband geplant. Dabei könnte ich mir gut 2-3 Folgebände vorstellen,
die das Ende auch durchaus möglich machen würde.
Hier kommt ihr zu einer Leseprobe KLICK
Autoreninfo:
Jon Skovron wurde in Columbus, Ohio, geboren. Nach zwölf
Jahren an einer katholischen Schule studierte er zunächst Schauspielerei, um
sich dann nach vier Jahren wieder seiner ersten Liebe, dem Schreiben, zu
widmen. Er lebt mit seinen zwei Söhnen in Washington, DC.
Mein herzliches Dankeschön für das Rezensionsexemplar
geht an den Knesebeck Verlag!
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