Sonntag, 25. März 2012

Misfit. Jael und das Amulett der Dämonen von Jon Skovron


Misfit
Jael zieht mit ihrem Vater von Stadt zu Stadt und von Land zu Land. Nie konnte sie irgendwo Wurzeln schlagen und Freunde finden. Sie ist eine Außenseiterin, ohne Mutter aufgewachsen und ohne Liebesbezeugungen von ihrem Vater, einem Ex-Priester, aufgezogen. Doch an ihrem sechszehnten Geburtstag ändert sich alles. Jael erhält ein geheimnisvolles Amulett ihrer dämonischen Mutter und lernt endlich ihren Onkel aus der Hölle kennen. Doch als Jaels eigene Kräfte sich zu entfalten beginnen, gerät sie in einen uralten Kampf der Unterwelt. Nur der Rob, ein attraktiver und intelligenter Mitschüler Jaels, scheint für alles eine wissenschaftliche Erklärung zu haben…

Die Idee, die MISFIT zugrunde liegt, finde ich einfach fantastisch. Jael ist die Tochter einer Dämonin, welche früher verehrt wurde, und eines Ex-Priesters. Da fragt man sich natürlich gleich wie diese beiden Gegensätze zusammen ein Kind bekommen konnten. Diese und andere Frage werden auf höchst interessante Weise in rückblickenden Kapiteln erzählt. Ich muss gestehen, dass ich die Einblicke in die Vergangenheit sogar fesselnder fand als die gegenwärtigen Ereignisse.

Die Kapitel lassen sich durch den lebendigen Schreibstil  schnell und locker-leicht lesen.  Vieles konnte ich mir gut vorstellen. Zudem hat es mir gefallen das der Autor auf verschiedene Götterwelten eingegangen ist und dies auch noch gut recherchiert hat.  

Humorvoll fand ich die Beschreibung der Hölle. Wer denkt schon daran, dass es auch dort einen Bäcker geben muss und das es nicht zwingend ein Ort der ewigen Qualen sein muss. Lediglich beim Finale wurde es mir fast schon ein bisschen zu heftig, da die Ausgeburten der Hölle dort blutige Qualen verursachen.

Es steckt eine gewisse Ironie darin, das Jael als Halbdämonin eine Klosterschule besucht. Dennoch soll es eine Art Heilmittel sein und viel später erfährt man noch einen anderen gewichtigen Grund.  Jael ist eine sehr sympathische Protagonistin, deren trostloses Leben man fast spüren kann. Sechszehn Jahre lang war ihr Vater ihre einzige Bezugsperson.  Ihr einziger Verwandter, der sie kaum wahr nimmt. Doch hinter dieser sturen Zurückweisung und vermeintlichen Gefühlskälte steckt so viel mehr als man anfangs denkt.

Das düstere Cover passt sehr gut zur Handlung und hat mir vor allem wegen dem MISFIT-Schriftzug gefallen. Das Teufelsschwänzen beim „S“ sieht direkt dämonisch aus und der Nebel wirkt mysteriös. Die Innenausstattung ist dem gut angepasst. Alle Kapitelüberschriften sind mit dem gleichen Teufelsschwanz versehen und jede einzelne Seite ist mit Schattierungen auf alt getrimmt. Das ergibt ein stimmiges Gesamtbild.

MISFIT ist wirklich eine kurzweilige Lektüre für zwischendurch.  Leider ist das Buch erstmal als Einzelband geplant. Dabei könnte ich mir gut 2-3 Folgebände vorstellen, die das Ende auch durchaus möglich machen würde.

 

Hier kommt ihr zu einer Leseprobe KLICK

Autoreninfo:
Jon Skovron wurde in Columbus, Ohio, geboren. Nach zwölf Jahren an einer katholischen Schule studierte er zunächst Schauspielerei, um sich dann nach vier Jahren wieder seiner ersten Liebe, dem Schreiben, zu widmen. Er lebt mit seinen zwei Söhnen in Washington, DC.

Mein herzliches Dankeschön für das Rezensionsexemplar geht an den Knesebeck Verlag!

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