Donnerstag, 31. März 2011

Holundermond – Jutta Wilke

Holundermond
Die Zwölfjährige Nele ist über die Trennung ihrer Eltern überhaupt nicht glücklich. Als dem Vater dann in den Sommerferien auch noch die Arbeit wichtiger ist als Nele, da versteckt sie sich einfach in seinem VW-Bus und fährt als blinder Passagier mit nach Wien.
Während der Vater dort einem Kunsträuber auf der Spur ist und plötzlich spurlos verschwindet, durchstreift Nele mit ihrem neuen Freund Flavio ein altes Kloster. Schnell bemerken die beiden Kinder dass dieses Kloster und sein Altarbild ein Geheimnis bergen. Können sie das Rätsel des Klosters lüften und Neles Vater Jan retten?

Holundermond“ ist ein schönes Kinderbuch, das größtenteils in der Gegenwart spielt. Kleinere Passagen und Handlungsteile spielen im Jahr 1783, was die ganze Geschichte noch spannender macht.
Was mich allerdings im ganzen Buch irritiert hat, war, das Nele ihre Eltern nicht Mama oder Papa, sondern Lili und Jan nennt. Das empfand ich eher als befremdlich und beirrend. Im Kopf musste ich das immer wieder umdenken.
Anfang hatte ich auch leichte Schwierigkeiten beim Lesen am Ball zu bleiben. Doch ab der Mitte des Buches wurde es dann immer besser, bis ich gar nicht mehr aufhören wollte zu lesen.

Dr. Holzer kann man als bösen Gegenspieler von Anfang an nicht leiden. Jutta Wilke hat es geschafft sein intrigantes Wesen so zu beschreiben, das man gleich weiß das dieser nichts Gutes im Schilde führt. Er wirkt sofort unsympathisch, was auch Nele sofort auffällt.
Gut das sie und Flavio sich davon nicht beeindrucken lassen. Denn die Freundschaft der beiden wächst im Laufe der Geschichte, wird intensiver, und sie ermitteln im Fall der Kirchendiebstähle sowie Jans Verschwinden.  Nele selbst reift in ihren spannenden Sommerferien heran. Sie überdenkt die Beziehung zu ihren Eltern und deren Trennung  und reflektiert auch plötzlich ihr eigenes Verhalten.

Ein absolutes Highlight zum Buch war natürlich die Beigabe vom Coppenrath Verlag. Das schwarze Notizbuch, welches dem von Jan sehr ähnlich ist, enthielt ja den Grundriss des Klosters, einen Stadtplan und ein Ausdruck des Altarbilds, auf dem besagte Diebstähle eingekringelt waren. Tolle Sache! Diese Ausdrucke sollten eigentlich zwecks interaktiven Lesens jedem Buch beiliegen.

Das Cover spiegelt hervorragend den Inhalt der Geschichte wieder. Vor einem großen gelben Mond liegt alles im Schatten. Mittig sieht man einen knorrigen Holunderbaum, der im Laufe der Geschichte eine Rolle spielen wird. Flavio und Nele rennen Hand in Hand in Richtung des herrschaftlich wirkenden Klosters.

Holundermond“ ist auf jeden Fall ein richtiges Kinderbuch, das für Jungs und Mädels zwischen 10-12 Jahren gleichermaßen geeignet ist. Die 36 kurzen Kapitel mit der großen Schrift lassen dabei einen schnellen Leseerfolg zu.
Fazit: Die einfache aber dennoch spannende Geschichte ist für kleine Ermittler nur zu empfehlen!

Autoreninfo:
Über zwölf Jahre war Jutta Wilke selbstständige Anwältin für Familienrecht. Nach der Geburt ihres vierten Kindes hängte die heute fünffache Mutter ihre Robe an den Nagel, um sich ganz ihrer Großfamilie widmen zu können. Als dann auch der jüngste Spross einen Kindergartenplatz ergattern konnte, beschloss Jutta Wilke, noch einmal neu durchzustarten und endlich das zu machen, wovon sie ein Leben lang geträumt hatte: Kinderbuchautorin werden.
Holundermond“ ist ihr erster Roman.

Hier kommt ihr zu einer Leseprobe KLICK

Jutta Wilke auf Facebook KLICK

Die Website von Holundermond KLICK

Mein Dank für das Rezensionsexemplar und das beiliegende schwarze Notizbuch geht an den Coppenrath Verlag!

2 Kommentare:

  1. Dass Nele ihre Eltern nicht Mama und Papa nennt, fand ich zunächst auch befremdlich, da ich selbst kein Kind in dem Alter kenne, das die Eltern beim Vornamen anspricht und dadurch zu Beginn eine gewisse Distanz zwischen den Zeilen liegt. Auch sonst haben wir eine ähnlich positive Meinung zum Buch und die Beigabe des Verlags hat mir ebenfalls sehr gut gefallen! :)

    AntwortenLöschen
  2. Ich habe erst einmal eine Familie kennen gelernt, in der die Kinder die Eltern beim Vornamen ansprachen. Das war im Urlaub und irgendwie hat man sich immer gefragt ob das nun die richtigen oder Adoptiveltern sind. Es ist schon irgendwie komisch...

    AntwortenLöschen