Herzlich Willkommen in Streber-City
Luis wird von seinen Eltern nach Streber-City verschleppt. Als normaler Junge geht er dort, zwischen den ganzen Strebern der Eliteschule, völlig unter. Dabei interessieren ihn die vermeintlich schlechten Noten weniger als die freundlose Art seiner Mitbürger. Schließlich will Luis Komiker werden. Wie aber soll er das anstellen, wenn keiner in seiner Umgebung Spaß versteht?
Doch dann kommt die Chance. Luis lernt eine gleichaltrige Agentin kennen, die ihn zu einem Fernsehcasting für Kinder anmeldet.
Der Verlag selbst beschreibt Pete Johnsons Werk als „Ein Katastrophen-Tagebuch zum Totlachen“. Und genau das trifft den Nagel auf den Kopf. Schon der Klappentext hat mich Schmunzeln lassen. Luis hat so eine amüsante Sicht der Dinge, dass ich ein Dauergrinsen im Gesicht hatte. Sein einziges Ziel, nämlich andere Menschen zum Lachen zu bringen, verfolgt er konsequent. Weder lässt er sich von spießigen Nachbarn oder strengen Eltern, noch von der alterwürdigen Lernhölle davon abbringen Komiker werden zu wollen. Dabei hat er tatsächlich gute Witze auf Lager. Und als seine Eltern es im Laufe des Buches dann doch noch zu bunt treiben, da startet er einfach das Eltern-Erziehungsprogramm (welches mich ehrlich gesagt an meine eigene Kindheit erinnert hat). Bei Luis entwaffnender Kinderlogik geht einem als Erwachsener oft ein Licht über die Gefühlswelt von Kindern auf. Neue Sichtweisen werden eröffnet und so manch einer kann sich nach dieser komischen Lektüre vielleicht besser in sein Kind hinein versetzten. Denn welche Eltern haben nicht selbst schon einmal zu hohe Anforderungen an ihre Sprösslinge gehabt oder Fehler in der Erziehung gemacht?
Das Buch ist in 13 Kapitel unterteilt, die wiederum in mehrere Tagebucheinträge eingeteilt sind. Das ganze spielt in einem Zeitraum von etwa einem halben Jahr. Die kurzen Tagebucheinträge garantieren einen schnellen Leseerfolg – auch für ungeübte Leser. Dieses besondere Krisentagebuch ist also durchaus auch zu empfehlen, um weniger belesene Kinder ans Medium Buch zu gewöhnen. Kleine skurrile Zeichnungen lockern den Text zusätzlich auf.
Bei Pete Johnsons Werk handelt es sich um eine handliche Klappenbroschur mit Spotlack. Ausgebreitet ergeben die Klappen ein zusammenhängendes Bild mit dem Cover. Aus der hinteren Klappe kann ein Türhänger „Bitte nicht stören… ich lese!“ ausgeschnitten werden. Die lustigen, gekritzelten Zeichnungen von der Titelseite finden sich, zu den passenden Tagebucheinträgen, im Buch wieder. Das Cover bereitet einem schon beim Anschauen gute Laune und gibt gut die Stimmung vom Inhalt wieder.
Das Kinderbuch „Wie man seine Eltern erzieht“ ist für alle von 10-99 Jahren geeignet. Beim Lesen von Luis Alltag musste ich ein klein wenig an die Kinderserie „Der kleine Nick“ denken, was mir gut gefallen hat. Mit dieser Lektüre kommt auf jeden Fall die eine und andere Kindheitserinnerung wieder hoch. Und nach 176 Seiten heißt es definitiv: „Ob gewollt oder nicht, Luis findet man einfach wunderbar!“
Mein Dank geht an arsEdition, für die Übersendung des Rezensionsexemplars!
Nur schon der Titel bringt einem zum Schmunzeln *g*
AntwortenLöschenSchöne Rezension!
liebe Grüsse, mirjam
Es hat auch wirklich Spaß gemacht dieses Buch zu lesen ;-)
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Sarah