Nach dem Tod der Mutter hat Aislings Vater nichts Besseres zu tun als eine Stiefmutter und zwei Stiefschwestern ins Haus zu bringen. Als der Vater kurz darauf ebenfalls verstirbt, wird Ash von ihrer Stiefmutter und deren Töchtern aufs übelste drangsaliert. Um dem kalten Heim zu entkommen, wo sie nun nur noch Dienstmagd ist, flüchtet Ash in die Wälder. Dort lernt sie nicht nur einen Feenmann kennen, sondern auch die Jägerin des Königs. Beide verändern ihr Leben auf nachhaltige Weise…
Da ich Märchen liebe, war ich natürlich total gespannt auf diese Interpretation von Aschenputtel. Und als ich „Ash“ dann endlich in den Händen hielt, war ich schon alleine vom handlichen Hosentaschenformat angetan. Das Buch liegt mit dieser schönen Größe einfach so gut in der Hand, das ich es nicht mehr weglegen wollte.
Der schöne, märchenhafte Schreibstil hat mich dann auch sofort überzeugt. So sehr, dass ich das komplette Buch in eineinhalb Tagen durchgelesen habe. Dabei habe ich festgestellt, dass die Umsetzung der Geschichte so gar nicht das war, was ich erwartet hatte! Stellenweise erinnerten mich einige Szenen etwas an meinen Lieblingsfilm „Drei Nüsse für Aschenbrödel“ – besonders die Jäger und die Jagdkleidung – aber im Großen und Ganzen war es doch so, das ich öfters überrascht wurde. Es gibt zwar viele Gemeinsamkeiten mit Aschenputtel, aber ebenso Unterschiede. Ich kann mir vorstellen dass diese Unterschiede (vor allem das Ende) nicht jedem gefallen, aber ich fand sie neu und toll.
Sinnigerweise ist der Roman übrigens in die beiden Teile „Der Feenmann“ und „Die Jägerin aufgeteilt worden. Der Feenmann steht für den alten Glauben des Volkes. Ashs Mutter hatte ihr schon von Kindheit an alles über diese Wesen und deren Fähigkeiten beigebracht. So das Ash doch zumindest weiß, worauf sie sich einlässt, als sie eine Freundschaft zum Feenmann Sidhean aufbaut. Ashs Stiefmutter und Stiefschwestern hingegen verurteilen diesen alten Glauben so sehr, das die Stiefmutter sogar Ashs Vater lieber sterben lässt, anstatt ihm von einer „Hexe“ helfen zu lassen.
Nur die königliche Jägerin scheint es zu schaffen, den alten und den neuen Glauben unter einen Hut zu bekommen. Sie ist es auch, die Ash im Wald immer wieder über den Weg läuft und sich nicht an den Klassenunterschieden stört. In ihr und Sidhean findet Ash endlich die Freunde, die ihr das Leben wieder Lebenswert erscheinen lassen.
Das wunderschöne Cover hat es mir, wie gesagt, sofort angetan. Die Wiese und auch Ash, die in einem Ballkleid, in Embryostellung auf dem Boden liegt, sehen wie mit Asche überzogen aus. Der einzigen Farbtupfer ist die lila Schrift des Titels „Ash“, der in geschwungenen Buchstaben mitten auf dem bauschigen Rock des Kleides steht. Bei dieser schönen Ausgabe hätte ich mir als I-Tüpfelchen nur noch ein passendes lila Lesebändchen dazu gewünscht. Dann wäre es wirklich perfekt.
Mein Lieblingsverlag PAN hat es mal wieder geschafft mich mit einem tollen Buch gut zu unterhalten. „Ash“ war sehr schön zu lesen und ich konnte mich von der Geschichte einfach treiben lassen. Wer wissen möchte was Liebe bewirken kann, der sollte auf jeden Fall zu diesem märchenhaften Buch greifen.
Autoreninfo:
Malinda Lo wurde 1974 in China geboren und wuchs in Amerika auf. Sie war gerade zwölf Jahre alt, als sie ihr erstes Gedicht an eine Zeitschrift verkaufte. Malinda Lo studierte am renommierten Wellesley College, in Harvard und Stanford. Später arbeitete sie als Lektoratsassistentin bei einem großen amerikanischen Verlag und als Journalistin. Malinda Lo hat in Boston, New York, London, Peking, Los Angeles und San Francisco gelebt, bevor sie sich mit ihrer Lebensgefährtin in einem kleinen Ort im nördlichen Kalifornien niederließ. ASH ist ihr erster Roman.
Hier kommt ihr zu einer Leseprobe KLICK
Mein Dank geht an PAN (Droemer-Knaur) für die Übersendung des Besprechungsexemplars!
Und du hast es wieder einmal geschafft mich mit einer deiner Rezensionen zu überzeugen, dass ich das Buch haben muss!
AntwortenLöschenDer Titel wird gleich notiert...
Eine erholsame Nacht wünsche ich dir,
glg mirjam
Ist bei mir schon ne Weile her, dass ich es gelesen habe, aber ich war irgendwie nicht so begeistert. Der Stil war wirklich schön, wie du auch sagst, aber den Rest fand ich viel zu zäh und langweilig. Inhaltlich fand ich das Buch einfach zu unspektakulär. Durch die Märchenvorlage war mir gerade am Anfang ständig klar, was als nächstes passieren würde und bis dahin hat es eeewig gedauert. Kaisa allerdings war cool. Daneben sah Aisling selbst ziemlich blass aus.
AntwortenLöschenich war enttäuscht.
AntwortenLöschenja die aufmachung war wunderbar.
aber ash war eine leere hülle.
es wurde nichts von ihrem denken & ihren gefühlen geschrieben.
sie blieb bis zum ende recht undurchsichtig.
schade fand ich auch, dass nicht näher auf den prinzen ( wie es im klappentest steht) und den feenmann eingegangen wird.
es wird erwähnt das er sie liebt. aber nichts näheres. außer den paar spaziergängen beim mondesschein.
zudem wird die gemeinsame nacht am ende komplett außer acht gelassen.
insgesamt eigendlich ganz schöne aufmachung, diese hat aber mehr versprochen als es gab. fand ich.
Ja, irgendwie sind die Meinungen zu diesem Buch sehr gespalten. Mir hat allerdings daran gefallen das es so neu interpretiert war und das mich das Ende dann doch noch überraschen konnte ;-)
AntwortenLöschenLG
Sarah