Freitag, 5. November 2010

Ein Winter, 1000 Küsse – Henriette Wich

Liebeschaos und Schneeflocken

 

Marie gibt an ihrem Geburtstag eine Bestellung ans Universum auf. Mit dem ersten Schnee wünscht sie sich ihren Traumprinzen her. Mit genau dieser Bestellung beginnt dann das Chaos. Ausgerechnet Ulli, der Clown aus dem Schulbus, will plötzlich Maries Herz erobern. Währenddessen muss Olaf seine Fremdknutscherei gestehen und Mattis kommt nicht über eine Trennung hinweg. Steffi hingegen ist nach der Trennung viel zu glücklich, Giselle kann nicht aufhören für den coolen Deutschlehrer zu schwärmen, Fiona merkt das sie anders ist und dann gibt es da noch Zwei, bei denen aus Freundschaft Liebe wird. Verwicklungen sind inklusive!

Vorhang auf – für Liebeskatastrophen aller Art! Dies fiel mir als erstes ein, als ich das Buch zuklappte und die ganzen Geschehnisse noch einmal Revue passieren lassen habe.  Man stelle sich einen Schulbus voller fünfzehnjähriger vor, die sich alle irgendwie kreuz und quer kennen. Man muss dann nur einmal den ganzen Bus durchschütteln und so wie die Jungs und Mädels dann sitzen ergeben sich neue Möglichkeiten und bilden sich Liebespaare (oder entzweien sich). Das es bei den vielen unterschiedlichen Voraussetzungen und Charakteren nur zu kleineren und größeren Katastrophen kommen kann, das ist dann so klar wie das Amen in de Kirche. 

Ein Winter, 1000 Küsse“ ist auf jeden Fall ein typischer Mädchenroman. Bei der Beschreibungen des Alltags habe ich direkt Parallelen wieder erkannt und musste oft an meine eigene Schulzeit zurück denken. Die Alltäglichkeiten und Nöte der Jugendlichen sind so real dargestellt, das dieser Roman bestens für die Zielgruppe ab 12 Jahre geeignet ist. Kinder und Jugendliche können sich mit den Ereignissen und Charakteren sofort identifizieren und mitleiden bzw. mitlachen. Für jeden ist das passende Beziehungsdrama mit dabei: über gleichgeschlechtliche Liebe, die Liebe zu einem Lehrer, Trennung, das unglückliche verliebt sein, wie aus Freundschaft Liebe wird, Betrügen und Belügen ist hier alles vertreten.
Dabei ist der Schreibstil sehr einfach und lässt sich prima lesen. Auch die Kapitel haben eine angenehme Länge. Perfekt also für einen kalten Winterabend.

Das Cover dieser Klappenbroschur fand ich recht witzig. Es sieht aus wie ein Memory-Spiel, bei dem nur einige Karten schon umgedreht sind. Und auf diesen umgedrehten Karten sind lustige Schnappschüsse der Charaktere zu sehen. Die restlichen Karten sind hellblau mit weißen Punkten und erinnern an Schneeflocken. Mittig steht, in dunkelblauer Schrift, der Titel: „Ein Winter 1000 Küsse“!
Natürlich werden hier einige festgefahrene Vorstellungen bedient: Die Königscliquen der Schulen, ausartende Partys usw. Wer sich aber an den Schulen umschaut wird merken, dass dies nicht alles Klischees sind sondern das es durchaus so zugeht.

Mit den ganzen Verwicklungen hat mir das Buch gut gefallen und ich werde wohl noch ein Exemplar für meine Zwölfjährige Schwester zu Weihnachten besorgen. Der Zeitraum November-Dezember, in dem der Roman spielt, passt einfach perfekt zur momentanen Jahreszeit und sorgt für kurzweilige Lesestunden. Liebe, Leid, Lust und Frust - die Autorin hat einfach alle Gefühlslagen abgedeckt. Und das mit der Bestellung beim Universum, ja, das werde ich auch einmal ausprobieren!

Autoreninfo:
Henriette Wich wurde 1970 in Landshut geboren und war schon als Kind eine Leseratte. Nach ihrem Studium der Germanistik und Philosophie in Regensburg arbeitete sie sechs Jahre als Lektorin in einem Kinderbuchverlag. Seit Sommer 2000 ist Henriette Wich freie Autorin für Kinder und Jugendliche. Sie lebt mit ihrer Familie in München.

Hier kommt ihr zu einer Leseprobe KLICK

2 Kommentare:

  1. Hallo Sarah,

    Dann wäre das Buch vielleicht auch was für meine 10 jährige Tochter? Sie möchte gerne ein Buch lesen, indem es um Mädchen & Jungs, Liebe & Konflikte geht...
    Oder meinst du, dafür ist sie noch zu klein?

    liebe Grüsse, mirjam

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  2. Huhu Mirjam,

    wenn deine Tochter gerne liest und sich schon für das Thema interessiert, dann würde ich sagen das sie das Buch schon lesen kann. Es sind jetzt keine Szenen enthalten weswegen ich es bedenklich oder zu schwierig finden würde!

    Liebe Grüße,
    Sarah

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